Strafrecht und Arbeitssicherheit
Die Anwaltskanzlei Telchini-Mayr-D'Abbiero verfügt über jahrzehntelange Erfahrung auf dem Gebiet des Strafrechts im Bereich der Arbeitssicherheit. Im Laufe der Jahre hat sich die Kanzlei auf den außergerichtlichen und gerichtlichen Beistand bei Arbeitsunfällen auf Baustellen und in Industrieanlagen spezialisiert und greift dabei auf die Zusammenarbeit mit qualifizierten Sachverständigen zurück, um die technischen Aspekte der Verhaltensweisen zu ermitteln und die Effizienz der Arbeitsmittel und des Produktionsprozesses zu bewerten.
Der Einheitstext über Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz (italienisches gesetzesvertretende Dekret D.Lgs. 81/2008) und weitere branchenspezifische Vorschriften definieren eine Reihe strenger Vorgaben für die einzelnen Unternehmensbeteiligten, vom Arbeitgeber bis zu den Führungskräften, vom Arbeitsschutzbeauftragten bis zum Sicherheitskoordinator in der Planung- und Ausführungsphase, die Vorgesetzten und die Arbeiter.
Der Verstoß gegen die einzelnen Unfallverhütungsvorschriften kann nicht nur zu Schadensersatzverpflichtungen führen, sondern auch strafrechtliche Konsequenzen haben, so zum Beispiel im Falle von Totschlag (Art. 589 des italienischen Strafgesetzbuchs) oder fahrlässiger Körperverletzung (Art. 590 des italienischen Strafgesetzbuchs). Daher ist es unerlässlich, den kausalen Zusammenhang zwischen dem Verhalten, bzw. dem Unterlassen eines ordnungsgemäßen Verhaltens, und dem Schadensereignis auf korrekte Art und Weise zu ermitteln und festzustellen.
Ebenfalls von zentraler Bedeutung im Bereich der Unfallverhütung sind Schulung und Information des Personals: Jede Person, die auf irgendeiner Art an den Unternehmenstätigkeiten beteiligt ist, muss sich in vollem Umfang der Risiken, denen sie selbst und Dritte ausgesetzt sind, bewusst sein, was durch eine angemessene und kontinuierliche Schulung umgesetzt werden muss.
Die eventuelle Beauftragung einer im Bereich der Unfallverhütung fachlich qualifizierten Person mit Entscheidungs- und Beschaffungsbefugnissen, insofern sie in der im Einheitstext 81/2008 vorgesehenen spezifischen Form erfolgt, ermöglicht dem Arbeitgeber eine Haftungsfreistellung im Falle eines Arbeitsunfalles.
Häufig wird der Arbeitsunfall dadurch verursacht, dass die mit der Arbeitstätigkeit verbundenen Risiken nicht vollständig identifiziert und bewertet werden. Dies unterstreicht die Bedeutung eines korrekten Managements der kritischen Punkte bereits in der Planungsphase der Geschäftstätigkeit.
Die Bedeutung der Anwendung des Organisationsmodells 231
Durch die vorherige Erstellung eines Führung- und Kontrollmodells gemäß italienischem gesetzesvertretenden Dekret D.Lgs. Nr. 213/2001 im Bereich „Regelung der administrativen Haftung juristischer Personen, Gesellschaften und Vereinigungen auch ohne Rechtspersönlichkeit“ ist es möglich, Situationen zu vermeiden, die dem Arbeiter und folglich auch dem Unternehmen und seiner Führungsspitze Schaden zufügen können.